Index

Unsere Klasse

Istein

Montafon

Albwanderung

Meransen 2004

Oberstaufen

Berlin 2009

Bildergalerie

Pfalz

Teck 2010

Kontakt

 

Schiausflug ins Montafon

 

Nach unserem letzten Ausflug  ins  badische Istein ("Aktion Horst"), kam von einigen Kameradinnen und Kameraden der Wunsch nach weiteren Expeditionen auf. Eines stand fest: der "Aktion Horst" sollte  eine  Weitere folgen. Es gab im Verlauf der Zeit Ideen wie: Golfwochenende, Schiwochenende etc.. Und so trat Kamerad Uli der Idee eines Schiwochenendes näher. Sein Vorschlag, ins Montafon zu fahren war nach einer Umfrage (Email sei Dank!) mehrheitsfähig. SILVRETTA NOVA war das angepeilte Ziel. 17 begeisterte Schi- und Nichtschifahrer haben sich zur "Aktion Uli" angemeldet.

Am 25.Januar 2002 ging's dann um 18:45 mit einem Luxus-Bus der Firma Hoffmann aus Leimen zusammen mit einer anderen Schifahrer-Gruppe aus dem Rhein-Neckar-Raum gen Montafon, genauer gesagt nach Feldkirch.

 

Es gab zwar einige Anfangsprobleme mit der Gepäckverstauung, denn Marianne hatte einen Riesenkoffer dabei, der sich später als ihr "Beauty-Case" entpuppte. Sofort entspann sich eine noch nicht abgeschlossene Diskussion darüber, ob das Beauty-Case der Marianne M. wegen seiner "Überdimension" genauso wie dasjenige der Angela M. wegen seiner "Winzigkeit" in das Guinnes-Buch der Rekorde aufgenommen werden müsste.

 

Nach 33 Jahren gab es für viele von uns ein erstes Wiedersehen mit unserem Schulkamerad Lothar, der mit Gattin Olga aus Berlin(!) anreiste.

 

Die Fahrt über Ulm nach Bregenz war trotz eines Staus vor dem  Pfändertunnel - er ist z.Zt. Nachts wegen Bauarbeiten geschlossen -  äußerst kurzweilig. Man hatte sich viel zu erzählen. Jutta und Wolfgang haben weder Kosten noch Mühen gescheut, indem sie die  Gruppe mit bestem Sekt bewirteten. Dazu gab's LEO's  Laugenbrezeln. Aber damit noch nicht genug: Bachofer's Wohnort Plattenhardt erweist sich immer wieder als Standortvorteil, wenn es um die Beschaffung von fabrikfrischer Schokolade geht, die wir aus  "vollen Kisten" in allen Variationen genießen durften. Jede(r) wusste etwas aus der Zeit seit dem letzten Zusammensein zu berichten.

 

Für die meisten war das letzte Treffen leider erst einige Wochen  zurückliegend. Wir mussten "unserem Werni" für immer adieu sagen.

 

Besonders die Feuerbacher Kameradinnen und Kameraden erinnerten sich an eine ausgeprägte gemeinsame Jugend- und Schulzeit mit  ihm. Mit seinem Abschied hat er eine allzufrühe Lücke in unserer Runde hinterlassen.

Wir waren in Gedanken bei ihm und seiner Familie.

Lutz und Monika mussten ihre Teilnahme krankheitsbedingt leider wieder absagen. 

 

Auf der Fahrt wurden von den Nichtschifahrern Pläne für den kurzweiligen Aufenthalt geschmiedet. Jutta wollte am Zielort ins Museum bzw. Marianne Dessous einkaufen gehen (u.a. z.B. Rollkragen-Tangas). Der Plan "einkaufen gehen" wurde von Wolfgang sehr kritisch kommentiert. Er musste sich jedoch mit dieser Idee abfinden, als die Mehrheit der Reiseteilnehmer darauf drängte, dass die erworbenen Teile beim abendlichen table-dance bzw. bei eine Modeschau auf der Kegelbahn des Hotels vorgeführt werden sollte.

 

Um etwa 22:00 am Hotel in Feldkirch angekommen, erwarteten uns   schon die Selbstfahrer Heiko mit Susanne und Joachim (Jacques).

Für die (wieder) hungrigen Anreisenden wurden im gastfreundlichen Hotel noch zu später Stunde üppige Vesperplatten und Getränke serviert. Die Zeit verging wie im Flug und die letzten "Aufrechten" begaben sich gegen 2 Uhr ins Bett. Am nächsten Morgen hieß es früh aufstehen, der Bus stand bereits 7:30 zur Abfahrt ins Schigebiet bereit. Während die Neigungsgruppe Schi" längst auf den Brettern stand konnte es sich die "Neigungsgruppe Dessous" noch gemütlich machen und in Ruhe das Frühstück einnehmen. Das Ziel für die Nichtschifahrer war zunächst Bludenz.

 

Der Stadtbummel führte in die Füßgängerzone, wo Marianne - geplagt von den hotelnahen und nächtens in kurzen Abständen läutenden Kirchenglocken - das Bedürfnis hatte, in der erstbesten Apotheke eine Großpackung Ohropax zu erwerben. Sie ging in die  Apotheke und war für lange Zeit verschwunden. Jutta - mittlerweile ungeduldig geworden - schaute nach Marianne und wollte ihr mitteilen, dass es doch im nächsten Haus einen Drogeriemarkt gibt, in dem man bestimmt schneller und u.U. noch preiswerter bedient würde. Marianne war indes in Verhandlungen mit der Apothekerin, welcher der freundschaftliche Hinweis von Jutta sehr mißfiel. Frau Apothekerin reagierte sogar äußerst gereizt und geradezu offensiv, denn sie sah sich im Gespräch mit Marianne in einer eindeutigen Rechtssituation, quasi in einem vorvertraglichen Rechtsverhältnis (Juristen sagen: culpa in contrahendo).

 

Nach einem Bummel durch die Fußgängerzone mit ausgiebiger  Prüfung des Angebots an Unter- und Oberkleidung, die im Rahmen des WSV feilgeboten wurde, ging's dann in Susannes Auto weiter Richtung Schigebiet, ohne jedoch zu versäumen, noch einen Abstecher nach Schruns zu machen, wo Fam. Laib ein gemütliches Ferienhaus nutzt.

Die nachfolgende Fahrt mit der Kabinenbahn auf die Bergstation SILVRETTA NOVA verlief sehr humorvoll. Marianne wollte partout nicht alleine aus der Gondel zu Tal blicken. Sie fühlt sich in solchen  Situationen nur sicher, wenn jemand mitguckt. Oben angekommen,   verbrachten wir den Mittag bei strahlendem Sonnenschein, um bei den lautstarken Disko-Rythmen (DJ. Ötzi: Toni aus Tirl...) eine Mahlzeit einzunehmen, die Sonne zu genießen und auf die Schifahrergruppe zu warten.

Nach deren Eintreffen gab's ein gemütliches Beisammensein mit erfrischenden Getränken und bei immer noch allerschönstem Wetter. Danach trennten sich die Wege: Die Schifahrer bretterten ins Tal hinab, die anderen nutzten die Gondel der Bergbahn für den "Abstieg".

Christa wurde von den Mitschifahrern auf eine "schwarze Piste" - eine Piste mit dem höchsten Schwierigkeitsgrad - gelockt, die sie zwar keinesfalls fahren wollte, aber  dennoch mit Bravour meisterte. Rolf hatte sich trotz eines  Bänderrisses und einem entsprechenden Fixier-Verband auf  schwierigste Pisten gewagt. Diesen gesundheitlichen Raubbau  hat er natürlich seinem Hausarzt - einem bekannten Gynäkologen - wohlweislich verschwiegen. Dessen aber nicht genug - der Gipfel der Dreistigkeit bestand darin, dass er diesen Arzt (der ihn in Ruhestellung auf dem heimischen Sofa wähnte) auch noch nasführte, indem er ihn per Handy direkt von der Piste anrief und ihm mitteilte, dass es ihm den Umständen  entsprechend ganz gut gehe und sich obendrein auch noch nach

d e s s e n Wohlergehen erkundigte. Nachdem das Bulletin des Hausarztes ebenfalls positiv ausfiel, ging's weiter downhill.

 

Im Hotel angekommen versammelten wir uns in der Gaststube. Mittlerweile waren Heikos und Susannes älteste Tochter mit Freund angereist. Sie gesellten sich zu uns und begaben sich später auf  den Weg ins nahegelegene Feriendomizil der Familie. Es war eine heitere Runde. Vom Stress des Tages gezeichnet, planten Marianne und Ehepaar Milla, das Wellness-Angebot des Hotels zu nutzen (Dampfbad und Sauna). Da muss der Hotelier ein Geschäft gerochen haben und er stellte flugs ein Schild vor den Hoteleingang:

Heute:

SAUNA MIT MARIANNE

 

Diese Werbebotschaft hat sich in windeseile in Feldkirch herumgesprochen, denn es bildeten sich Schlangen von Einlasswilligen (zumindest von der örtlichen Feuerwehr - man konnte sie unschwer an ihren Uniformen erkennen). Da verlies Marianne der Mut und sie machte einen Rückzieher, was die Löschtrupps bewog, sich an de Hotelbar zu versammeln und ihren Frust mit Bier hinunterzuspülen bzw. ihren Durst zu löschen.

Danach fanden wir uns zu einem gemeinsamen Abendessen  zusammen. Jede(r) berichtete etwas aus ihrem/seinem Alltag und es entwickelte sich eine Atmosphäre, bei der eine Situationskomik die andere jagte. Man könnte es auch als "Lachmuskel-Jogging" beschreiben.

Jutta und Wolfgang berichteten von ihrer zunehmend selbständiger   werdenden Tochter Vanessa, die wir allerdings allmorgendlich aus dem Bett telefonieren mussten, was sie dann schließlich (verständlicherweise) als störend empfand. Inge erzählte von ihrem ausgefeilten Zeitmanagement und wie sie Familie, Hund, Steuerbüro,  Seniorenbetreuung und Wohnungsumbau durch optimierte Abläufe unter einen Hut bringt.

 

Christa und Marianne erzählten unter kollektivem, tosenden Gelächter von ihren gemeinsamen Sangesaktivitäten in einem Chor mit wöchentlichen Proben. Besonders lauschten wir jedoch ihren Schilderungen über Exkursionen ins Kloster Marchtal. Ihr dortiger   Aufenthalt und die Abgeschiedenheit mit Meditation und Gesang hinter Klostermauern führten nach wenigen Tagen schon dazu, dass sie dem realen Leben völlig entrückt zu sein schienen. Marianne war  vom Leben im Kloster so angetan, dass sie sich überlegt, ob sie den Rest ihres Lebens nicht doch noch als Nonne verbringen wollte. Sie bewarb sich bei mehreren Mönchsklöstern. Dies wollte ihre Familie doch nicht akzeptieren.

 

Aber auch Marita ist nicht ohne Stress und wusste über ihren Alltag in der Schule so manches zu berichten. Uli und Anne  erzählten von Uli's kurz bevorstehender Reise nach Afrika und Australien. Er hat's momentan schön und genießt als Pädagoge ein sogenanntes "Sabbatjahr".

Joachim(Jaques) erzählte von seinem anstrengenden Job in der Datenverarbeitung, der ihn voll in Beschlag nimmt und aus dem er zuweilen in südliche Länder entflieht, um dort naturbelassene  Speisen zu genießen und viel Ruhe zu tanken.

Rolf erzählte aus seinem Leben als Produktmanager für  Kommunikationstechnik. Er besitzt mittlerweile mindestens 12 Handies, da er sich immer mit dem neuesten Model vertraut machen muss.

Lothar erzählte aus der langen Zeit (33 Jahre) seit unserem gemeinsamen Schulabschluss. Er verbrachte seine Zeit meist in Berlin und widmete sich derzeit im Auftrag des Senats der Jugendberatung und -schulung.

Als die Stimmung am Samstagabend dem Höhepunkt zutrieb, verlies  Wolfgang den Raum ohne ein Wort zu verlieren. Nach einer Weile kam er mit bedeutungsschwangeren Blick zurück, zwinkerte seiner Jutta unauffällig zu und leitete den offiziellen Teil des Abends mit einer an Uli gerichteten Dankesrede ein. Er pries unter großem allgemeinen Beifall Uli's Organisationstalent - er hat schließlich diesen gelungenen Ausflug organisiert - und überreichte ihm zum  Dank einen Original Hiasl-Bär mit montafonem Outfitt (Gamshut und Ledahos'n).

Aber dem war nicht genug. Der Bär hatte auf seinem Bauch ein Button auf dem steht: "Drück mich!" Gelesen - getan, hob der Bär an mehrere ortsübliche Echo-Jodler abzusetzen. Davon war die Gemeinschaft so belustigt und fasziniert, dass sich Wolfgang spontan dazu entschloss, den Lutz und die Monika über Handy anzurufen. Zunächst meldete sich nur die Mail-Box, auf die der Bär dann zum Gruß hineinjodeln durfte. Es gelang später jedoch noch, Lutz die guten Wünsche zur Genesung durch einen weiteren Anruf persönlich zu übermitteln.

 

Jemand hat behauptet, dass alle montafoner Einheimischen auf - dem Bär entsprechende - Druckknopfbetätigung jodeln würden. Leo's Versuch bei dem "Fräulein Bedienung" führte nicht zum gewünschten Ergebnis, stimmte sie aber urplötzlich vertrauensselig. Nur der Hinweis auf ihren verbesserungswürdigen Kartoffelsalat brachte sie wieder zur Vernunft.

Den Sonntagmorgen nutzten die Schifahrer für einige Abfahrten,

 

wobei der Hiasl-Bär natürlich in Ulis Rucksack mit von der Partie war.

 

Die Nichtschifahrer lernten Schruns bei Regen kennen. Alle trafen  sich dann am frühen Nachmittag im Wirtshaus an der Talstation zu einem fröhlichen Ausklang, bei dem noch manch flotte Sprüche geklopft und Pläne für den nächsten Ausflug im Jahr 2003 geschmiedet wurden. Wir stellten z.B. fest dass wir noch längst nicht alle Gips- bzw. Zementwerke kenne gelernt haben (insbesondere deren erfahrungsgemäß gastliche Öfen). Es waren  aber auch Ziele im Gespräch wie: Elsass, Zell am See (Rolfs Feriendomizil), ein Pfälzer Weinfest (Nähe zu Fam. Wentlandt, Berlinreise (Stadtführung durch Lothar und Olga), eine Reise nach  Weißrussland (Heimat von Olga), Oberstaufen (Tipp von Wolfgang und Jutta), Bregenzer Festspiele (Schiff), Musical Ludwig II, München und und und ... mal sehen was daraus wird.

Auf dem Höhepunkt dieses stimmungsvollen Nachmittags (Inge - spendabel wie immer - gab eine Runde Williams aus) neigte man der Idee zu, für die Klasse Neun Gustav eine eigene Homepage zu kreieren. Dabei soll Rolf's kommunikationstechnische Infrastruktur zu Hilfe genommen werden. Um Kosten zu minimieren, haben wir die Firma "Ohropax" als Sponsor "im Auge". Gegen 16:00 ging's zu unserem Bus und wir traten die Heimreise an. Wir versanken in den Sitzen, ließen die Seele baumeln und taten uns an manchen Köstlichkeiten gütlich, die in der Reisegruppe zirkulierten.

Ein schönes gemeinsames Wochenende ging für die meisten gegen 21:00 Uhr am Parkplatz Flughafen Echterdingen zu Ende. Für Rolf, Eberhard und Marita gabs dort noch eine kleine Überraschung.  Maritas Auto war verschwunden und an Rolf's und Eberhard's hing eine kleine Benachrichtigung zur Spendenüberweisung an die Polizei, da wir die Einfahrt der Flugüberwachung für den Flughafen blockierten. Maritas Familie wurde von der Polizei verständigt und konnte das Fahrzeug noch rechtzeitig aus der Gefahrenzone rollen.

Für Anne und Uli ging die Fahrt noch bis Mannheim weiter.

Und damit genug der Berichterstattung. (Dieser Bericht musste mehrmals entschärft werden, um nicht auf den Index zu gelangen, oder womöglich beschlagnahmt zu weren. Mehre Seiten und mindestens ebenso viele Bilder fielen der Zensur von Marianne M. zum Opfer....!Auch hat Rolf den Bericht noch fürs Internet angepasst).

Tschüss bis zum nächsten Mal!

Eberhard

 

zum Textanfang